Vorne weg: In Deutschland sind die nächsten Angehörigen gesetzlich verpflichtet, für die Bestattung zu sorgen und die Kosten vorzustrecken.
( § 1968 BGB )

Durchschnittliche Kosten einer Bestattung

Eine Bestattung kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. Selbst einfache, würdige Beerdigungen kosten oft mehrere tausend Euro, während aufwendigere Zeremonien schnell über 10.000 € gehen können.

KostenpostenvonbisQuelle
Bestatterleistungen & Urkunden1. 000 €4.900 €bestattungsvergleich.de – Ø ~2.500 € Bestatterkosten in FFM (je nach Art ~1.000–4.900 €)
Friedhofsgebühren (Frankfurt)2.736 €4.888 €FNP – Stadt Frankfurt (Urnenbeisetzung im RuheForst 2.736 €; Doppelgrab 4.888 €)
Sarg/Urne250 €3 000 €trustlocal – Sarg je nach Modell (250–3.000 €); BILD (Sarg 500–2.500 €)
Todesanzeige & Trauerfeier250 €950 €CHECK24 – Trauerhalle (Frankfurt: ~280 € städtisch)¹, Trauerdruck (~250 €)
Steinmetz & Friedhofsgärtner1 .100 €12.250 €echo24.de – Grabgestaltung gesamt (bis 12.250 €) (einfacher Stein ~1.100 €)
Gesamtkosten (ca.)5.300 €27.500 €Schätzung aus obigen Spannen (Frankfurt: höhere Friedhofsgebühren, sonst ähnlich)

Wie man sieht, ist es insbesondere in einer Großstadt wie Frankfurt am Main, mit eigenen Gebührenordnungen für Friedhöfe, und teilweise höheren Lebenshaltungskosten wichtig, sich frühzeitig Gedanken über die Finanzierung einer Bestattung zu machen.

Im Folgenden stellen wir gängige Finanzierungsmöglichkeiten vor, jeweils mit ihren wichtigsten Vor- und Nachteilen. Zudem fließen spezifische Hinweise für Frankfurt am Main (z. B. lokale Regelungen und Anlaufstellen) mit ein, um einen hilfreichen Leitfaden für Betroffene zu bieten.

Eigenfinanzierung aus Ersparnissen

Bei der Eigenfinanzierung werden die Bestattungskosten aus eigenen Mitteln bestritten. Sei es aus dem Ersparten der verstorbenen Person oder durch die Angehörigen selbst.

In vielen Fällen werden dafür vorhandene Rücklagen oder sofort verfügbare Geldmittel genutzt.

Manche Menschen legen bereits zu Lebzeiten gezielt Geld für die Bestattung zurück, beispielsweise auf einem Sparkonto oder Festgeldkonto, um ihre Familie später zu entlasten.

Vorteile:

  • Keine Schulden: Die Kosten werden direkt beglichen, ohne Kredite oder finanzielle Verpflichtungen gegenüber Dritten aufnehmen zu müssen.
  • Unabhängigkeit: Es muss keine Versicherung oder Behörde involviert werden; die Gestaltung der Bestattung bleibt vollkommen frei und kann dem Budget entsprechend geplant werden.
  • Keine zusätzlichen Kosten: Da weder Zinsen noch Versicherungsbeiträge anfallen, ist die Eigenfinanzierung in der Regel am kostengünstigsten, sofern ausreichende Mittel vorhanden sind.

Nachteile:

  • Hohe Belastung: Bestattungskosten können mehrere tausend Euro betragen und die Ersparnisse erheblich schmälern. Nicht jeder verfügt über genug Rücklagen, um diese Ausgaben spontan zu stemmen.
  • Liquiditätsbedarf: Die Summe muss sofort verfügbar sein. Wenn Vermögen etwa in Immobilien gebunden ist oder erst aus einer Erbschaft freigegeben werden muss, kann dies kurzfristig zu finanziellen Engpässen führen.
  • Inflationsrisiko: Wer über lange Zeit für die eigene Bestattung spart, muss beachten, dass die Preise für Bestattungen steigen können. Die Zinsen auf Sparkonten liegen derzeit oft unter der Inflationsrate, wodurch lang angespartes Geld an realem Wert verlieren kann. Es sollte daher regelmäßig geprüft werden, ob die Rücklagen noch ausreichen.

Tipp: In Frankfurt am Main ist es ratsam, sich einen Überblick über die örtlichen Friedhofsgebühren und Bestattungskosten zu verschaffen. Die Stadt veröffentlicht Gebührenordnungen für kommunale Friedhöfe. Wer frühzeitig plant, kann besser einschätzen, welchen Betrag er für eine angemessene Bestattung in Frankfurt zurücklegen sollte.

Sterbegeldversicherung

Eine Sterbegeldversicherung ist eine spezielle Lebensversicherung, die im Todesfall eine vorher vereinbarte Summe auszahlt.

Typischerweise liegen die Versicherungssummen zwischen etwa 4.000 und 10.000 €. Genug, um günstigere Bestattungen abzudecken.

Die Beiträge werden meist monatlich gezahlt und sind auf den ersten Blick niedrig.

Seit der Abschaffung des gesetzlichen Sterbegeldes der Krankenkassen im Jahr 2004 müssen private Vorsorgelösungen wie Sterbegeldversicherungen einspringen.

Vorteile:

  • Finanzielle Absicherung: Die Angehörigen erhalten im Todesfall schnell eine feste Summe und können damit umgehend die wichtigsten Rechnungen (Bestatter, Friedhof, etc.) begleichen. Damit wird ein Großteil der finanziellen Last von den Hinterbliebenen genommen.
  • Schonvermögen: Sterbegeldversicherungen zählen in der Regel zum Schonvermögen, d. h. sie werden bei Sozialhilfe oder im Pflegefall nicht auf die Vermögensfreibeträge angerechnet. Das bedeutet, dass auch Bedürftige eine solche Versicherung behalten dürfen, ohne dass das Sozialamt die Auszahlung für andere Zwecke einfordert. Das Geld ist zweckgebunden für die Bestattung geschützt.
  • Keine Gesundheitsprüfung (oft): Viele Sterbegeldversicherungen kommen ohne aufwendige Gesundheitsprüfung aus, besonders wenn der Versicherungsbetrag niedrig ist. Zudem können auch ältere Menschen oft noch eine Police abschließen (meist jedoch mit Wartezeit).

Nachteile:

  • Hohe Gesamtkosten für Ältere: Wer erst im höheren Alter (z. B. kurz vor oder nach Rentenbeginn) eine Sterbegeldversicherung abschließt, zahlt aufgrund des höheren Sterberisikos deutlich höhere Beiträge.
  • Lange Laufzeit: Damit sich eine Sterbegeldversicherung lohnt, muss man oft einige Jahre einzahlen. Bei vorzeitiger Kündigung oder wenn man die Beiträge nicht mehr aufbringen kann, erhält man meist nur einen geringen Rückkaufswert zurück.
  • Begrenzte Auszahlungssumme: Die Versicherungssummen sind gedeckelt (typisch unter 10.000 €). Für sehr umfangreiche oder teure Bestattungen reicht das Geld möglicherweise nicht aus.

Tipp: Vor Abschluss sollte man Angebote vergleichen und besonders auf die Wartezeit achten. Viele Versicherer zahlen in den ersten ein bis zwei Vertragsjahren keine volle Summe im Todesfall (nur die Beiträge zurück), es sei denn, der Tod tritt durch Unfall ein. Die Verbraucherzentrale rät, im Rentenalter eher auf Alternativen wie Sparverträge oder Vorsorgeverträge zu setzen. In Frankfurt am Main kann man sich hierzu bei der Verbraucherzentrale Hessen beraten lassen (diese unterhält eine Beratungsstelle in Frankfurt).

Ein gepflegter Friedhof mit mehreren Grabsteinen und Kreuzen, umgeben von grünen Büschen, Bäumen und einem grasbewachsenen Weg auf der rechten Seite unter einem bedeckten Himmel - typisch für Grabarten am Hauptfriedhof in Frankfurt am Main.

Sozialbestattung (Hilfe vom Sozialamt)

Eine Sozialbestattung bedeutet, dass das Sozialamt die notwendigen Kosten der Bestattung übernimmt, wenn weder der Nachlass des Verstorbenen noch die finanziellen Mittel der verpflichteten Angehörigen ausreichen.

Diese Leistung beruht auf § 74 Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII).

In Frankfurt am Main ist hierfür das örtliche Sozialamt zuständig.

Konkret können sich Frankfurter Bürger an den Besonderen Dienst 4 des Jugend- und Sozialamtes wenden, der Anträge auf Bestattungskostenübernahme prüft.

Vorteile:

  • Kostenübernahme bei Bedürftigkeit: Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind (kein ausreichendes Erbe, Angehörige mittellos), springt das Sozialamt ein und finanziert eine einfache, aber würdevolle Bestattung. Damit ist sichergestellt, dass auch bei geringem Einkommen oder Grundsicherungsbezug eine Bestattung stattfinden kann, ohne die Angehörigen in finanzielle Not zu stürzen.
  • Würdevoller Abschied: Entgegen mancher Befürchtungen unterscheidet sich eine durch das Sozialamt finanzierte Bestattung äußerlich nicht von anderen Bestattungen. Es sind die gleichen Bestattungsarten (Erdbestattung, Feuerbestattung, sogar Seebestattung) möglich, sofern die Kosten im Rahmen des Üblichen bleiben. Auch Trauerfeier, einfacher Sarg oder Urne und ein schlichtes Grabmal (z. B. Holzkreuz) werden abgedeckt. Außenstehende erkennen in der Regel nicht, dass es sich um eine Sozialbestattung handelt. (Quelle: FAZ)
  • Entlastung der Angehörigen: Die oft hohe psychische Belastung der Hinterbliebenen wird nicht zusätzlich durch Geldsorgen verschärft. Die notwendige Bürokratie (Antragstellung etc.) ist zwar eine Hürde, aber viele Sozialämter – so auch Frankfurt – beraten hierbei und helfen beim Ausfüllen der Anträger.

Nachteile:

  • Strenge Voraussetzungen: Die Übernahme erfolgt einkommens- und vermögensabhängig. Man muss seine finanzielle Notlage nachweisen (Einkommensbelege, Kontoauszüge, Nachlassaufstellung etc. sind vorzulegen. Dieses Offenlegen der Finanzen empfinden manche als unangenehm. Außerdem werden vorrangig vorhandene Mittel – etwa eine Lebensversicherung oder andere Vermögenswerte des Verstorbenen – zunächst herangezogen.
  • Begrenzter Kostenrahmen: Das Sozialamt übernimmt nur angemessene Kosten. Für einzelne Posten gibt es Höchstbeträge in Frankfurt. Luxusleistungen oder sehr aufwendige Bestattungswünsche werden nicht finanziert. Die übernommenen Leistungen beschränken sich auf das Notwendige (z. B. einfacher Sarg/Urne, Standardgrabstelle). Wünschen Angehörige darüber hinausgehende Extras (aufwändiger Blumenschmuck, teurer Sarg, besondere Grabsteingestaltung etc.), müssen sie diese Kosten selbst tragen.
  • Bürokratischer Aufwand und Zeit: Ein schriftlicher Antrag muss gestellt und bewilligt werden. Dies erfordert Zeit und kann die Bestattungsplanung verzögern, wenn es nicht frühzeitig angegangen wird. In Frankfurt kann der Antrag zwar auch nachträglich gestellt werden, doch wird empfohlen, möglichst vor der Bestattung zumindest mit dem Sozialamt Rücksprache zu halten, um Klarheit über den Kostenrahmen zu haben.

Tipp: Scheuen Sie sich nicht, im Bedarfsfall diese Hilfe in Anspruch zu nehmen – es gibt keinen Grund, eine Sozialbestattung als ehrenrührig zu betrachten. In Frankfurt am Main erhalten Sie Beratung beim Jugend- und Sozialamt. Bereiten Sie die nötigen Unterlagen sorgfältig vor (z. B. Nachweise über Einkommen, Vermögen des Verstorbenen und der Antragsteller). Bei Fragen können auch Wohlfahrtsverbände oder der Fachbereich Soziales der Stadt Frankfurt unterstützen.

Ratenzahlung beim Bestatter

Viele Bestattungsunternehmen bieten an, ihre Leistungen per Ratenzahlung zu begleichen. Das heißt, anstatt die Summe sofort im Ganzen zu zahlen, wird eine Finanzierung vereinbart und der Betrag in monatlichen Teilbeträgen abbezahlt.

Mitunter kooperieren Bestatter auch mit Banken und vermitteln einen Bestattungskredit, um die Finanzierung zu erleichtern.

Gerade in Frankfurt, wo Bestattungskosten höher sein können, werben einige Bestatter mit solchen Angeboten, um mehr Menschen eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen.

Vorteile

  • Zeitliche Entlastung: Eine Ratenzahlung verschafft den Hinterbliebenen finanziellen Spielraum. Die Kosten der Bestattung werden über mehrere Monate oder Jahre verteilt. So kann eine würdevolle Bestattung durchgeführt werden, auch wenn die Familie den Betrag nicht sofort aufbringen kann.
  • Niedrigere Hürde: Indem der Bestatter eine Finanzierung ermöglicht, muss man nicht selbst einen Bankkredit organisieren – das kann in der ohnehin belastenden Trauersituation eine Erleichterung sein. Einige Bestatter haben spezielle Konditionen mit Partnerbanken vereinbart, was den Zugang zu Krediten mitunter erleichtert (sofern die Bonität des Antragstellers ausreicht).
  • Sofortige Bestattung möglich: Anstatt die Bestattung aufzuschieben, bis Geld verfügbar ist, kann sie zeitnah erfolgen. Die Ratenlösung verhindert somit Verzögerungen aus finanziellen Gründen.

Nachteile

  • Zinskosten: Die Inanspruchnahme einer Ratenzahlung ist meist mit Zinsen oder Gebühren verbunden. Häufig sind die Zinssätze höher als bei normalen Bankkrediten, da es sich um spezielle Finanzierungslösungen handelt. Dadurch wird die Bestattung unterm Strich teurer.
  • Begrenzter Umfang: Viele Bestatter bieten Ratenzahlungen nur für ihre Eigenleistungen an. Fremdkosten wie Friedhofsgebühren, Gebühren für Urkunden, Blumenschmuck oder Bewirtung von Trauergästen müssen oft dennoch sofort beglichen werden. Zudem sind die Finanzierungsbeträge und Laufzeiten häufig begrenzt (z. B. max. einige tausend Euro über 6–12 Monate).
  • Bonitätsprüfung: Auch bei einer Ratenzahlung über den Bestatter wird in der Regel die Kreditwürdigkeit geprüft (Schufa-Auskunft etc.). Personen mit negativer Bonität erhalten ggf. keine Finanzierung oder nur zu ungünstigen Konditionen. Eine Ablehnung kann in einer ohnehin schweren Zeit zusätzlich frustrierend sein.

Tipp: Vergleichen Sie die Konditionen! Fragen Sie den Bestatter, welche Zinsen und Gebühren anfallen und welche Kosten die Finanzierung abdeckt.

Senioren Paar liest Unterlagen für die Bestattungsvorsorge.
Senioren Paar liest zusammen einen Bestattungsvorsorge Plan

Bestattungsvorsorge

Ein Bestattungsvorsorgevertrag, der bei einer Bestattungsvorsorge erstellt wird, ist eine Vereinbarung mit einem Bestattungsunternehmen, die zu Lebzeiten getroffen wird. Darin hält man die eigenen Wünsche für die spätere Bestattung fest (Bestattungsart, Grabart, Umfang der Trauerfeier usw.) und regelt zugleich die Finanzierung.

In Frankfurt am Main bieten nahezu alle Bestatter solche Vorsorgeverträge an.

Die Finanzierung kann dabei unterschiedlich erfolgen: Entweder zahlt man die geplanten Kosten sofort ein, spart sie in Raten an oder kombiniert den Vertrag mit einer Sterbegeldversicherung.

Tipp: Nutzen Sie gerne unseren Finanzrechner von Adelta, um sich eine potentielle Finanzierung anzusehen.

Vorteile

  • Planungssicherheit: Alle Details der Bestattung sind im Voraus festgelegt, was den Angehörigen im Todesfall die organisatorische Last abnimmt. Diese wissen genau, was zu tun ist, und müssen keine schwierigen Entscheidungen treffen.
  • Finanzielle Vorsorge: Durch die vertragliche Fixierung ist auch die Finanzierung geklärt. Häufig wird ein Treuhandkonto oder ein zweckgebundenes Sparbuch genutzt, auf dem das Geld sicher hinterlegt. Dadurch ist gewährleistet, dass zum Zeitpunkt X die Mittel verfügbar sind und wie vorgesehen verwendet werden.
  • Individuelle Gestaltung: Man kann zu Lebzeiten sicherstellen, dass die Bestattung nach den persönlichen Vorstellungen abläuft. Wünsche bezüglich Bestattungsart (z. B. Feuer- oder Erdbestattung), Grabstätte in Frankfurt, Trauermusik, Redner etc. werden im Vertrag festgehalten. Gleichzeitig entlastet man emotional die Familie, da Streit oder Unsicherheit über die gewünschte Form der Beisetzung vermieden werden.

Nachteile

  • Kapitalbindung: Wird das Geld im Voraus gezahlt oder angespart, ist es bis zum Todesfall gebunden. Das kann problematisch sein, falls man selbst zu Lebzeiten doch noch auf das Geld angewiesen ist (z. B. Pflegekosten). Eine vorzeitige Auflösung des Vertrags ist zwar möglich, aber unter Umständen mit finanziellen Nachteilen verbunden.
  • Vertrauen erforderlich: Ein Vorsorgevertrag setzt Vertrauen in den Bestatter voraus. Mit einem Treuhandkonto (z. B. über die Deutsche Bestattungsvorsorge Treuhand AG) bleibt das Vorsorgekapital sicher.
  • Veränderung der Umstände: Lebensumstände können sich ändern – man zieht weg (ggf. weit weg von Frankfurt), es bestehen neue Wünsche, oder die im Vertrag genannte Summe deckt nach vielen Jahren die Kosten nicht mehr vollständig. Man sollte den Vorsorgevertrag daher von Zeit zu Zeit überprüfen und anpassen. Manche Bestatter in Frankfurt arbeiten mit überregionalen Treuhandstellen zusammen, sodass ein Umzug die Vertragsausführung nicht beeinträchtigt, aber dies sollte erfragt werden.

Tipp: Halten Sie Angehörige über abgeschlossene Vorsorgeverträge auf dem Laufenden und bewahren Sie Vertragsunterlagen an einem gut auffindbaren Ort auf.

Rosen auf einem Grab, Friedhof im Hintergrund.

Finanzierung aus dem Nachlass

Unter Leistungen aus dem Nachlass versteht man alle finanziellen Mittel, die aus dem Vermögen des Verstorbenen zur Bestreitung der Bestattungskosten genutzt werden können.

Laut Gesetz müssen die Erben die Kosten der Beerdigung tragen (§ 1968 BGB) und können dafür vorrangig den Nachlass einsetzen.

Typische Quellen sind Bargeld oder Bankguthaben des Verstorbenen, Erlöse aus dem Verkauf von Hinterlassenschaften, aber auch Lebensversicherungen oder Sterbegelder aus dem Arbeitsverhältnis (z. B. einige Beamte erhalten noch ein Sterbegeld vom Dienstherrn).

Diese Gelder fließen entweder direkt den Erben zu oder werden zweckgebunden für die Bestattung ausgezahlt.

Vorteile

  • Verursachergerechte Finanzierung: Die Bestattung wird aus Mitteln bezahlt, die der Verstorbene hinterlassen hat. Damit wird der Wille des Gesetzgebers erfüllt, dass zunächst das Vermögen des Verstorbenen für die Bestattung herangezogen wird und nicht das der Angehörigen.
  • Kein finanzieller Schaden für Angehörige: Ist der Nachlass ausreichend, müssen die Hinterbliebenen keine eigenen Ersparnisse verwenden. Sie handeln in diesem Fall lediglich als Nachlassverwalter, die das Geld ausgeben, das ohnehin dem Zweck der Nachlassregelung dient.
  • Schnelle Verfügbarkeit mancher Leistungen: Viele Versicherungen (z. B. Lebens- oder Unfallversicherungen) zahlen relativ kurzfristig nach dem Todesfall aus. Mit einer zweckgebundenen Auszahlung (z. B. ein bestehendes Sterbegeld aus einer älteren Versicherungspolice) kann die Bestattung umgehend finanziert werden, ohne andere Finanzierungslösungen zu bemühen.

Nachteile

  • Nachlass reicht nicht aus: Immer häufiger hinterlassen Menschen nur geringe Ersparnisse. Wenn das Vermögen des Verstorbenen die Bestattungskosten nicht deckt, müssen dennoch die nächsten Angehörigen privat aufkommen oder Sozialhilfe beantragen. Die Erwartung, „das Erbe wird es schon zahlen“, erfüllt sich nicht, wenn kaum ein Erbe vorhanden ist.
  • Zugriff oft erst nach Abwicklung: Auf Bankkonten des Verstorbenen kann zwar der Erbe zugreifen, jedoch müssen dafür oft erst Formalitäten (Erbschein, Kontoauflösung) erledigt werden. Einige Banken gewähren Zugriff für Bestattungskosten gegen Vorlage der Sterbeurkunde und Rechnung, aber das variiert je nach Institut. In der Zwischenzeit müssen Angehörige unter Umständen in Vorleistung gehen.
  • Erbengemeinschaften: Wenn mehrere Erben vorhanden sind, kann die Koordination schwieriger werden. Gesetzlich können die Kosten von den Erben gemeinschaftlich aus dem Nachlass getragen werden. Praktisch muss oft einer die Organisation übernehmen. Eventuell entsteht Streit darüber, was eine „standesgemäße“ Bestattung ausmacht und wieviel aus dem Erbe dafür verwendet werden soll.

Tipp: Prüfen Sie, ob der Verstorbene zweckgebundene Gelder für die Bestattung hinterlassen hat. In Frankfurt a. M. haben z. B. manche Arbeitgeber-Unterstützungskassen oder Vereine (etwa bei traditionellen Betrieben, Vereinen oder der Kirche) kleine Sterbegeld-Zuwendungen – solche Ansprüche sollten nicht übersehen werden. Achten Sie zudem darauf, dass Erbschaft und Bestattungskosten steuerlich geltend gemacht werden können: In Deutschland können Bestattungskosten, soweit sie das Erbe übersteigen, unter bestimmten Umständen als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden (dies nur als zusätzlicher Hinweis für Betroffene).

Unterstützung durch Angehörige

Kann oder will ein einzelner Angehöriger die Kosten nicht allein tragen, kommt familiäre Unterstützung in Betracht.

In vielen Familien ist es üblich, dass mehrere Verwandte zusammenlegen, um die Bestattung eines Angehörigen zu finanzieren. Auch Freunde oder entferntere Verwandte bieten bisweilen finanzielle Hilfe an.

Im rechtlichen Sinne sind zwar primär die engsten Angehörigen (nach Landesrecht meist der Ehepartner, Kinder, Eltern usw.) bestattungspflichtig, doch freiwillig können natürlich auch andere beitragen.

Vorteile

  • Verteilung der Last: Wenn sich die Kosten auf mehrere Schultern verteilen, muss keiner allein den vollen Betrag aufbringen. Das kann die finanzielle Belastung jedes Einzelnen erheblich reduzieren und ermöglicht möglicherweise eine schönere Bestattung, als eine Person sie allein finanzieren könnte.
  • Gemeinsame Trauerbewältigung: Die Planung und Finanzierung der Bestattung im Familienkreis kann zu einem Gemeinschaftsgefühl beitragen. Alle Beteiligten fühlen sich eingebunden und können im Rahmen ihrer Möglichkeiten helfen – das schafft Zusammenhalt in der schweren Zeit.
  • Flexibilität: Angehörige können untereinander flexible Absprachen treffen, z. B. zinslose Darlehen innerhalb der Familie oder Aufteilung nach finanzieller Leistungsfähigkeit. Es gibt hier keine starren Vorgaben, solange am Ende die Rechnung bezahlt wird.

Nachteile

  • Potenzial für Konflikte: Geld kann leider auch zu Streit führen. Unterschiedliche Auffassungen darüber, wer wie viel zahlen soll oder welche Art von Bestattung angemessen ist, können das Familienklima belasten. Wichtig ist, offen und einvernehmlich zu kommunizieren, um Konflikte zu vermeiden.
  • Unsicherheit: Verlassen sich alle darauf, dass “die anderen schon helfen”, und am Ende fühlt sich doch niemand zuständig, können Finanzierungslücken entstehen. Es sollte klar vereinbart werden, wer welchen Anteil übernimmt, um Missverständnisse zu vermeiden. Schriftliche Absprachen (formlos) können hilfreich sein.
  • Emotionale Hemmungen: Vielen fällt es schwer, in der Trauerphase offen über Geld zu sprechen oder um Unterstützung zu bitten. Es bedarf Takt und Vertrauen innerhalb der Familie, dieses Thema anzugehen.

Tipp: In einer Stadt wie Frankfurt am Main, wo das Leben oft anonymer ist, lohnt es sich, frühzeitig im Familienkreis über Vorsorge und Wünsche zu sprechen. Ältere Menschen sollten ihren Kindern oder Angehörigen mitteilen, ob und wie sie sich eine Unterstützung vorstellen. Umgekehrt können Kinder behutsam das Gespräch suchen, um später nicht unvorbereitet dazustehen. Eventuell kann ein gemeinsam aufgesetzter Bestattungsvorsorgeplan helfen, der festhält, wer im Ernstfall organisatorisch und finanziell welche Rolle übernimmt.

Besonderheiten in Frankfurt am Main

Frankfurt am Main hat – wie jede Kommune – einige Besonderheiten, die man bei der Bestattungsfinanzierung kennen sollte:

  • Städtische Sozialleistungen: Die Stadt Frankfurt definiert für Sozialbestattungen feste Höchstbeträge je Kostenposition (z. B. für Sarg, Urne, Grabstelle). Kosten, die darüber hinausgehen, werden nicht übernommen Quelle: frankfurt.de). Üblicherweise werden ein einfacher Sarg oder Urne sowie ein schlichtes Holzkreuz als Grabmarkierung bezahlt. Leistungen wie Blumenschmuck oder Trauerhallen-Miete werden im Einzelfall entschieden und nur im Rahmen des Angemessenen gewährt.
  • Lokale Bestattungskosten: Die Friedhofsverwaltung Frankfurt veröffentlicht Gebührenordnungen, aus denen hervorgeht, welche Gebühren für Grabarten, Urnennischen, Nutzungsrechte etc. anfallen. Diese Gebühren können je nach Friedhof und Grabart variieren. Frankfurt besitzt sowohl große Parkfriedhöfe als auch kleinere gemeindliche Friedhöfe; die Kosten für ein Grab in zentraler Lage können höher sein als im Umland. Planen Sie diese lokalen Unterschiede ein, wenn Sie finanziell vorsorgen.
  • Frankfurter Besonderheiten: Als internationale und multikulturelle Stadt hat Frankfurt zahlreiche Religionsgemeinschaften. Manche Gemeinden (etwa muslimische oder jüdische Gemeinden) haben eigene Bestattungsvereine oder Unterstützungsfonds, die Mitgliedern in Todesfällen finanziell helfen. Informieren Sie sich innerhalb Ihrer Gemeinde oder Gemeinschaft, ob es solche Absicherungen gibt. Beispielsweise verfügen einige Moscheevereine über eine Gemeinschaftskasse für Überführungs- und Beisetzungskosten im Heimatland, was ebenfalls Teil der Bestattungsfinanzierung sein kann. Diese spezifischen Angebote sollte man nutzen, falls sie zur eigenen Lebenswirklichkeit gehören.

Fazit

Die Finanzierung einer Bestattung will gut durchdacht sein – gerade in einem Ballungsraum wie Frankfurt am Main, wo die Kosten spürbar sein können.

Angehörige und Vorsorgende haben eine Reihe von Optionen, um die Bestattungskosten zu decken: vom rechtzeitigen Ansparen über Versicherungen bis hin zur Inanspruchnahme staatlicher Hilfen. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile.

Wichtig ist, frühzeitig und offen über das Thema zu sprechen. Für ältere Menschen in Vorsorgeüberlegungen gilt: Treffen Sie Vorkehrungen (finanziell und organisatorisch), damit Ihre Angehörigen im Ernstfall entlastet sind.

Für Hinterbliebene, die plötzlich vor den Kosten stehen, heißt es: Informieren Sie sich über alle Möglichkeiten – oft lässt sich eine Lösung finden, die einen würdevollen Abschied ermöglicht, ohne dass Sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Die Stadt Frankfurt, verschiedene Beratungsstellen und viele Bestatter stehen hierbei unterstützend zur Seite. Letztlich soll niemand aus finanziellen Gründen auf einen angemessenen Abschied verzichten müssen.

Indem man die genannten Finanzierungsmöglichkeiten kennt und kombiniert, lässt sich die Herausforderung die Kosten einer Bestattung zu finanzieren durchaus meistern!

Wir sind Tag & Nacht telefonisch für Sie erreichbar unter:

Alternativ nutzen Sie unser Kontaktformular.